Kompatibilität & Datenformate

Die Grundlage digitaler Zusammenarbeit

In der digitalen Bauwelt entscheidet die Kompatibilität von Datenformaten darüber, ob Projekte reibungslos laufen oder wertvolle Zeit verloren geht. Kompatibilität beschreibt die Fähigkeit unterschiedlicher Softwaresysteme, miteinander zu kommunizieren und Daten korrekt auszutauschen. Datenformate wiederum sind die technische „Sprache“, in der diese Informationen gespeichert werden.

Ob Scan-Daten, Vektorisierungen oder 3D-BIM-Modelle – bei einszueins digital dreht sich alles darum, analoge Informationen so zu digitalisieren, dass sie in Ihrer Umgebung weiterverarbeitet werden können. Nur wenn Dateiformate, Softwareversionen und Projektanforderungen sauber aufeinander abgestimmt sind, entsteht ein konsistenter und effizienter Datenfluss.

Diese Abstimmung ist entscheidend für jedes Projekt im Bereich der digitalen Bestandsdokumentation, ob für Architektur, Facility-Management oder Ingenieurbüros.

Gängige CAD- und BIM-Datenformate und ihre Einsatzbereiche

2D-Formate und Software

Im 2D-Bereich spielen präzise Zeichnungen und planbasierte Daten eine zentrale Rolle.

Die gängigsten CAD-Formate sind DWG und DXF, vor allem in AutoCAD und kompatiblen Programmen. Weitere wichtige Formate sind das VWX-Format von Vectorworks, das NDW-Format von Allplan und das DGN-Format von MicroStation und das PLN-Format von ArchiCAD.

Für Archivierung und den Austausch eignet sich auch PDF oder PDF/A, da sie plattformunabhängig sind und eine zuverlässige Darstellung gewährleisten.

Konvertierung zwischen Formaten

Die Wahl des richtigen Formats und die Konvertierung zwischen Systemen ist entscheidend.

Hier einige gängige Umwandlungen:

  • AutoCAD (DWG/DXF) lässt sich problemlos in Vectorworks (VWX), Allplan (NDW), ArchiCAD (PLN) und umgekehrt importieren/exportieren.

  • MicroStation (DGN) kann in DXF oder IFC exportiert werden, um in AutoCAD, BIM-Software oder ArchiCAD zu integrieren.

  • Vectorworks (VWX) und Allplan (NDW) sowie ArchiCAD (PLN) sind mit IFC kompatibel, was den BIM-Datenaustausch erleichtert.

3D- und BIM-Formate

Mit der fortschreitenden Digitalisierung in der Baubranche gewinnt der 3D- und BIM-Bereich zunehmend an Bedeutung. Hier sind IFC-Dateien (Industry Foundation Classes) das wichtigste offene Austauschformat. Sie ermöglichen den Informationsfluss zwischen verschiedenen BIM-Programmen wie Revit, ArchiCAD, Allplan, Vectorworks und vielen anderen. Zu den gängigen IFC-Formaten gehören IFC2x3 und IFC4, wobei IFC4 eine weiterentwickelte Version mit zusätzlichen Funktionen und verbesserten Austauschmöglichkeiten darstellt.

Für 3D-Bestandsaufnahmen kommen häufig Punktwolkenformate wie E57, LAS, PTS und XYZ zum Einsatz. Diese Formate ermöglichen die präzise Erfassung von geometrischen Daten, die als Grundlage für Modellierungen wie digitale Zwillinge oder die Bestandsdokumentation von Gebäuden dienen. Weitere häufig verwendete Punktwolkenformate sind ASC und PTX, die speziell bei der Verarbeitung grosser Mengen von 3D-Daten hilfreich sind.

Die Herausforderung bei der Arbeit mit diesen Formaten liegt oft in der effizienten Verarbeitung grosser Datenmengen, ohne dabei wertvolle Informationen zu verlieren.

Welche Herausforderungen treten in der Praxis auf?

Die Erfahrung zeigt: Bei Kompatibilität und Datenformaten steckt der Teufel im Detail.

  • Versionskonflikte: Unterschiedliche Softwarestände führen zu Darstellungs- oder Öffnungsfehlern.

  • Verlust von Layern oder Attributen bei fehlerhaften Konvertierungen.

  • Uneinheitliche Datenstruktur durch unklare Projektvorgaben oder fehlende Standardisierung.

  • Fehlerhafte Massstäbe und Referenzen, die bei der Weiterbearbeitung zu falschen Ergebnissen führen.

  • Proprietäre Formate, die nicht oder nur eingeschränkt exportiert werden können.

  • Hoher Aufwand bei der Datenprüfung, besonders bei grossen Mengen oder komplexen BIM-Modellen.

  • Langzeitarchivierung, da manche Formate nach Jahren nicht mehr lesbar sind.

  • Mangelnde Kommunikation zwischen Auftraggebern, Planern und ausführenden Firmen über Zielformate und Softwareversionen.

  • Hardware-Belastung bei der Verarbeitung von 3D-Scans oder grossen Punktwolken.

Technische Grundlagen für einen reibungslosen Datenfluss

Ein funktionierender Datenfluss beginnt mit der Wahl der richtigen Formate. Offene, standardisierte Formate wie IFC, DWG oder DXF ermöglichen den Austausch zwischen verschiedenen CAD- und BIM-Systemen.

Entscheidend sind dabei die Konsistenz der Layer- und Objektstrukturen, die richtige Massstabseinstellung und passende Softwareversionen. Regelmässige Qualitätsprüfungen helfen, Fehler zu vermeiden und Zeit zu sparen.

Als Schnittstellen-Spezialist sorgt einszueins digital dafür, dass diese und viele weitere Fragen zur Kompatibilität und zum Datenaustausch schnell und effizient gelöst werden. Wir begleiten Sie durch den gesamten Prozess der Formatkonvertierung und stellen sicher, dass Ihre Daten für eine fehlerfreie Weiterverarbeitung bereit sind.

Ebenso wichtig ist eine klare organisatorische Struktur: Einheitliche Richtlinien für Dateibenennung, Versionierung und Ablage schaffen Transparenz im Team und beim Austausch mit externen Partnern. Schon zu Beginn der Planung sollte festgelegt werden, welche Formate genutzt werden und wer für mögliche Konvertierungen verantwortlich ist.

Moderne Cloud-Lösungen und gemeinsame Datenräume unterstützen zusätzlich einen sicheren und nachvollziehbaren Datenfluss.

Häufig auftretende Fragen bei der Formatkonvertierung:

  • „Ich bekomme von meinem Bauherr Allplan-Dateien, wie überführe ich diese schnell nach AutoCAD?“

  • „Wie exportiere ich meine 3D-Dateien korrekt ins ArchiCAD-System meines Kunden?“

  • „Ich arbeite mit Revit, welche Formate sind am besten für Vectorworks?“

  • „Wie stelle ich sicher, dass Punktwolken ohne Verluste verarbeitet werden?“

Schnittstellen und Nachbearbeitung bei Formatgrenzen

Auch wenn standardisierte Formate wie IFC oder DXF vieles erleichtern, ist der Austausch zwischen unterschiedlichen Systemen nicht automatisch fehlerfrei. Nachbearbeitung, Anpassungen und Formatabgleiche sind oft nötig, damit die Daten vollständig nutzbar werden.

Genau hier setzt unsere Arbeit bei einszueins digital an: Wir unterstützen dabei, Lücken zwischen den Formaten zu schliessen und Daten so aufzubereiten, dass sie für Planung, Simulation oder Facility-Management sofort einsatzbereit sind.

Immer häufiger wird KI als Lösung für diese Schnittstellenprobleme genannt. Tatsächlich können KI-gestützte Tools Fehlstellen erkennen, Daten automatisch prüfen oder fehlende Informationen ergänzen. Das kann Prozesse spürbar beschleunigen.

Doch die Frage ist berechtigt: Ist KI schon so weit, dass sie für alle Projekte zuverlässig funktioniert?

In vielen Fällen lautet die Antwort: noch nicht ganz. KI kann Annahmen treffen, die nicht zu einem spezifischen Projekt passen, oder wichtige Feinheiten übersehen. Zudem sind KI-Tools nicht in jeder Softwarelandschaft vollständig integriert. Deshalb bleibt die Kombination aus erfahrener menschlicher Expertise, manueller Qualitätskontrolle und sinnvoll eingesetzter KI-Unterstützung entscheidend.

Wer seine Datenflüsse von Anfang an sauber strukturiert, kann Probleme frühzeitig vermeiden und die Zusammenarbeit erheblich erleichtern. Wir bei einszueins digital begleiten Sie dabei als verlässliche Schnittstelle – mit technischem Know-how, strukturierten Prozessen und einem realistischen, verantwortungsvollen Einsatz der verfügbaren Technologien und Tools.