Ausstellung: Bepflanzte Häuser – GRÜN in der Architektur

VON EINSZUEINS

Bepflanzte Architektur. Unter Architekten und Bauplanern ist das ein heikles Thema. Umso spannender die Ausstellung „EINFACH GRÜN – Greening the City“ im DAM Deutsches Architekturmuseum Frankfurt, die viele – auch kritische – Fragen zu den Herausforderungen und Vorteilen bepflanzter städtischer Architektur beantwortet. Im Fokus stehen Möglichkeiten der  Haus-  und Dachbegrünung im Bestand und Neubau sowie internationale Beispiele für gelungene Grünbauten.

Eine LEBENDIGE Ausstellung:

Das heisst: jede Menge GRÜN in den Ausstellungsräumen. Mannshohe Fotostrecken. Das pflanzenbewachsene Museums-Logo zum Anfassen und Schnuppern. Weltweit haben namhafte Architekturbüros spezifische Abteilungen eingerichtet, die sich auf Gebäudegrün spezialisieren. Vorgestellt werden realisierte GRÜNbauten von Düsseldorf über Mailand bis Singapur, bereits Erprobtes und völlig neue Entwicklungen. Die Ausstellung bezieht Position: Architektur und Bauplanung müssen sich im Hinblick auf Grünflächen weiterentwickeln, Stadtlandschaften mit GRÜN aufgerüstet werden, nicht nur aufgrund ökologischer Aspekte.

Die Schau ist für Befürworter wie Skeptiker gleichermassen interessant. Sie bietet Aha-Erlebnisse, Werte-Verschiebungen, Perspektivwechsel, denn: Vor allem stellt sie sich den häufigsten Fragen und VORBEHALTEN gegenüber bepflanzter Architektur.

DESHALB Gebäudegrün in der Stadt:

«Weil es an der Zeit ist» heisst es schlicht im Ausstellungstext. In Wohnnähe raus ins Grüne gehen – diese Möglichkeit fehlt vielen Menschen in den Grossstädten. Wohnraum mit Garten oder Balkon ist extrem gefragt. Öffentliche Parks sind seit Corona noch stärker frequentiert. Bodengebundene Grünflächen gibt es in den Innenstädten meist zu wenig. Viele Flächen sind hoch verdichtet bebaut, nahezu „tot“.

Lebendiges GRÜN hilft der Stadtlandschaft auf mehrfache Weise. Es stärkt die Biodiversität, hält die Luft rein und den Lärm raus. Pflanzen im urbanen Raum binden Feinstaub und produzieren Sauerstoff. Vor allem die Überhitzung grosser Städte ist ein Problem, zumal heisse Sommer zunehmend Normalität werden. Innenstädte mit Beton- und Glasfassaden, starker Versiegelung und wenig Wind-Durchlüftung heizen sich stark auf, so dass auch nachts die Temperaturen nicht mehr unter 20 Grad sinken. Studien belegen messbare Verbesserungen des städtischen Mikroklimas bei Luftzirkulation, Beschattung und Wasserhaushalt, sobald neben Parks und Gärten auch Dächer, Fassaden – die Gebäudehüllen – begrünt werden.

Im Grunde ist jeder zusätzliche Quadratmeter GRÜN wertvoll. Begrünung kann Stadtlandschaften in mehrfacher Hinsicht «reparieren», auch als architektonisches Stilmittel.

Fragen, Fragen, FRAGEN:

Aber zerstören Pflanzen nicht Fassaden und Putze? Ist Begrünung nicht teuer? Und wer soll das pflegen? Wie ökologisch ist die Begrünung an der Gebäudehülle überhaupt, wenn man das Material mit einberechnet? Was kann Gebäudegrün gestalterisch leisten? Worauf muss man achten beim Begrünen von Bestandsgebäuden?

Neben wissenschaftlichen Perspektiven geht es vor allem um technische Möglichkeiten und ganz praktische Fragen. Auch wenn einige Zusammenhänge exemplarisch für Frankfurt erklärt werden – es gibt viel zu lernen und zu staunen. Nicht zuletzt Bäume einmal als «Mieter» wahrzunehmen, die anstelle von Geld mit Sauerstoff, Ästehtik sowie Lärm- und Feinstaubabsorption „zahlen“. Ein 10-minütiger FILM gibt Einblicke in das Thema und die Ausstellung. Online sind u.a. auch Gespräche mit Fachleuten zu finden. Hier geht es direkt zum Film (youtube).

Empfehlenswert ist das begleitende «Handbuch für Gebäudegrün». Es richtet sich an die Architekten- und Bauherrenschaft und die gesamte Stadtgesellschaft. Neben den FAQ zum Thema GebäudeGRÜN fasst es viele praxisorientierte Hinweise zur Begrünung von Bestandsgebäuden und Neubauten zusammen, auch einen Exkurs in die Geschichte bepflanzter Architektur, Pflanzenkunde, Ergebnisse aus der Klimaforschung, realisierte Gebäudebegrünungen sowie Erfahrungen von Planern und Architekten.

Jeder kann GRÜN:

Neben aufwändigen Architekturprojekten geht es auch darum, was jeder Einzelne vor der eigenen Haustür oder auf dem eigenen Garagendach machen – also pflanzen – kann. Kräuter, Baumlandschaften und Hängepflanzen statt graues Kiesdach und Betonfassade. Wilder Wein statt weißer Hausgiebel. Die grünen Inseln, meist versteckt in den Hinterhöfen der Stadt, verändern dennoch den Stadtraum positiv – atmosphärisch wie auch klimatisch.

Schon vor Ausstellungbeginn wurde zum Vorstellen grüner Projekte aufgerufen. Zahlreiche Einreichungen von Hausbesitzern, Unternehmen, Architekten, Planern, Landschaftsgärtnern zeigen das weite Spektrum der Möglichkeiten von High-Tech-Lösungen bis Low-Level-Umsetzungen, die unter Einsatz der passenden Mittel ebenso wirksam sind. Nach Frankfurt soll die Ausstellung weiter  wandern und dabei laufend WACHSEN.

 

Informationen und Links zur Ausstellung:
DAM Deutsches Architekturmuseum Frankfurt:
EINFACH GRÜN – Greening the City, zu sehen sobald die Museen wieder öffnen bis 11. Juli 2021

Infos zur Ausstellung, Gespräche und Begleitprogramm (Website des DAM)
Ausstellungs-Video (youtube) anschauen

 

 

Einfach Grün – Greening the City, Handbuch für Gebäudegrün
Herausgegeben von Hilde Strobl, Peter Cachola Schmal und Rudi Scheuermann / Deutsches Architekturmuseum (DAM), Frankfurt am Main, 2021 / ISBN 978-3-939114-10-9

 

 

 

Bilder: Beispiele aus dem «Handbuch für Gebäudegrün» und Ausstellungsfotos (Angela Sabo, Götz Schneider)

 

 

Frühjahrsputz im Plan-Archiv: Digitalisierung schafft ORDNUNG

VON EINSZUEINS

Immer wieder stehen wir in staubigen Archiven oder Kellern voller alter Pläne, wenn ein Projekt beginnt. Erfahrungsgemäss hat dort schon lange keiner mehr den Überblick. Plötzlich steht ein Bauvorhaben oder ein Umbau an. Von jetzt auf gleich werden ganz bestimmte Planvorlagen benötigt. Die gewünschten Pläne herbeizuschaffen gleicht dann der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Ein grosser Aufwand, der meist kostbare Zeit verschlingt.

Die Digitalisierung kompletter Plan-Archive ist eine sinnvolle Lösung, um Ordnung und Struktur ins Dunkel zu bringen. Auf jeden Fall bietet sie viele Vorteile. Insbesondere einen vollständigen Überblick über alle vorhandenen Pläne. Diese werden durch geschickte Benennung oder Indizierung der neuen digitalen Dateien schnell auffindbar. Werden die Pläne nicht nur gescannt, sondern auch in CAD-Dateien vektorisiert, können diese direkt nach modernen Vorgaben und Layerstrukturen aufbereitet werden. Perfekt vorbereitet für die weitere Verwendung zu jeder Zeit. Räume für die Lagerung von Papierplänen entfallen oder können anders genutzt werden.

Die wichtigsten Vorteile:

  • mehr Platz, Ordnung, Struktur
  • Zeit und Kosten sparen
  • konkrete Dokumente sind jederzeit wieder auffindbar
  • Dokumente sind geschützt (Wasserschäden, Brandschäden, Verlust bei Umzug, Umbau, Personalwechsel und anderen Veränderungen)
  • Sicherungskopien ermöglichen die uneingeschränkte Wiederherstellbarkeit und Vervielfältigung wertvoller Informationen

Alte Pläne und ganze Plan-Archive digitalisieren

Wir unterstützen Sie bei der digitalen Archivierung. Wir digitalisieren alte Pläne oder ganze Plan-Archive. Von Papier in PDF. Von Papier in CAD. So wie Sie es benötigen und wünschen. Wir erstellen digitale Bild- oder Scandaten in Farbe, grau oder schwarzweiss. Plan für Plan, Zeichnung für Zeichnung, so dass Sie diese anschliessend digital archivieren und verwalten können. Gern beraten wir Sie unverbindlich zu Ihrem individuellen Bedarf und beantworten Ihre Fragen zum Thema: Telefon +41 52 2330612

 

Gemeinsam Platz für Neues schaffen. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf!
Ihre Ingenieure und Architekten für Digitalisierung

 

 

CAD-Pause: mit Vogel

VON EINSZUEINS

Das Foto oben zeigt unser neuestes “Team-Mitglied”.

Den freundlichen Vogel haben wir angeschafft, damit er uns in Corona-Zeiten bei der Umsetzung des Hygiene-Konzeptes in unseren Firmenräumen unterstützt. Uns bringt der KUCKUCK regelmässig zum Lächeln, wenn er jede volle Stunde das Signal zum Querlüften der Firmenräume trällert. Viel Lachen und viel Lüften macht den Unterschied: In diesem Winter war wirklich keine/r unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter krank, noch nicht einmal mit einem üblichen Schnupfen.

In diesem Sinne – alles Gute von Ihrem einszueins-Team und bleiben Sie gesund!

Den Kuckuck gibt es bei Muemma (muemma.com), ein Unternehmen in München/Deutschland, das intelligente und stylische Lösungen für alltägliche Probleme/Produkte kreiert.

 

Für grosse Firmen und Konzerne: Massgeschneiderte Lösungen bei der Auftragsabwicklung

VON EINSZUEINS DIGITAL

 

Individuelle Auftragsabwicklung:

Haben Sie besondere formale Anforderungen an Ihre Bestellung oder Auftragsabwicklung? Wir vereinbaren mit Ihnen gern individuelle Lösungen oder einen speziellen Rahmenvertrag für Ihre Planbestellung.

Rechnungen nach Ihren formalen Vorgaben:

Haben Sie viele Einzelaufträge und benötigen bspw. eine zusammengefasste Monatsrechnung? Oder möchten Sie abweichende Zahlungsbedingungen vereinbaren? Gern besprechen wir mit Ihnen mögliche Sonderkonditionen.

Extra Kundenbereich:

Sie erhalten von uns einen persönlichen Kundenzugang, über den Sie CAD-Pläne jederzeit hoch- bzw. herunterladen und Ihre CAD-Dateien mehreren Mitarbeitern gleichzeitig zur Verfügung stellen können.

Vertraulichkeit und Sicherheit:

Der Schutz Ihrer persönlichen Daten hat für uns Priorität. Wenn erforderlich, schliessen wir mit Ihnen eine Vertraulichkeitsvereinbarung oder unterzeichnen eine Geheimhaltungserklärung.

Persönliche Beratung:

Wir machen es grossen Unternehmen leicht und ermöglichen individuelle Lösungen für die Bestellung von CAD-Plänen und die gesamte Projektabwicklung. Sprechen Sie uns einfach an!

 

Menschen bei einszueins: Indriani Preiß – engagiert sich als Vertrieblerin für unsere Kundinnen und Kunden

VON EINSZUEINS

Indriani Preiß „schnackt“ gern und mag Menschen, das spürt man sofort an ihrer herzhaften und freundlichen Art. Für Kunden/innen und Team hat sie immer ein offenes Ohr und frische Lösungen parat. Als studierte Geologin startete die Frau aus dem Norden mit internationalen Wurzeln zunächst im Nebenjob bei einszueins. Weil ihr Engagement und ihr kommunikatives Wesen eine echte Bereicherung sind, betreut sie heute hauptverantwortlich den Bereich Vertrieb/Sales Management in unserem Darmstädter Office.

Als Bremerin in Darmstadt – was vermisst du, was ist symphatisch?

Indriani Preiß: Am Anfang habe ich tatsächlich das schlechte Wetter vermisst, den Regen. Und meinen Familien- und Bekanntenkreis natürlich. Aber ich bin jetzt seit 10 Jahren in Darmstadt, fühle mich wohl und will auch nicht mehr weg. Weil hier viele Zugezogene leben, kommt man schnell in Kontakt. Dadurch kann man schneller zusammenwachsen, Freunde finden, weil man sich einfach anders auf sein Gegenüber einlässt, einander hilft. Gerade als Familie mit Kindern.

Neben meiner Arbeit bin ich aktiv im Elternbeirat, im Buchclub, in der Kirche. In unserer Gemeinde begleite ich 3. Klasse-Kinder vor der Kommunion. Und ich lade gern Freunde ein.

Deine Wurzeln sind:

Ein Mix aus Malaysien, Indonesien, holländisch, deutsch, wobei ich in Deutschland geboren bin.

In der Schule hat dich früher am meisten interessiert:

Ich hatte kein Lieblingsfach. Aber ich war in Mathe und Chemie nicht allzu schlecht.

Dein Werdegang als Diplom-Ingenieurin ist eher aussergewöhnlich, erzähl mal.

In Bremen habe ich Geowissenschaften studiert, mit Schwerpunkt Marine-Geologie. Dann sind wir nach Darmstadt gezogen, ich musste meinen Studienschwerpunkt neu setzen. Bei Hydro-Geologie bin ich hängengeblieben, die spannende Interaktion zwischen Gestein und Wasser.

Wie bist du dann im Vertrieb gelandet?

Nach dem Studium wäre eigentlich eine Vollzeit-Stelle in meinem Berufsfeld drangewesen. Da wir inzwischen Familie gegründet hatten, passte das nicht. Bei einszueins begann ich stundenweise zu arbeiten, bekam kurz darauf eine feste Stelle im Sekretariat – und dann hat mich der Geschäftsführer gefragt, ob ich den Bereich Vertrieb übernehmen möchte.

Wichtig in der  Kommunikation ist: Etikette. Natürlich sind viele in unserer Branche unter Druck, der Bauherr steht dahinter oder der Arbeitgeber, das Projekt muss vorankommen. Aber ein gewisses Mass an Höflichkeit kann man immer bewahren, auch unter Zeitdruck.

Offenbar bist du ein Naturtalent.

Es fällt mir leicht auf Menschen zuzugehen, und ich telefoniere gern. Zusätzlich bekam ich Einzel-Coachings, direkt in der Firma, mit vielen wertvollen Tipps. Ein gutes Handwerkszeug. Ich arbeite jetzt seit 5 Jahren bei einszueins, und seit gut vier Jahren bin ich Hauptansprechpartnerin im Vertrieb und in der Kundenbetreuung für unsere Auftraggeber in der Schweiz und in Deutschland.

«Vertrieb» bei einszueins bedeutet:

Kontakte zu den Menschen pflegen. Ich kenne viele Kundinnen und Kunden persönlich, eigentlich alle die anrufen. Sie melden sich mit ihren Fragen und Bitten. Dies oder jenes auf schnellem Weg voranbringen, mal über eine Vorlage schauen, einen Termin abfragen, mit dem CAD-Team vermitteln. Während unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sekretariat und im CAD mit komplexen Projekten beschäftigt sind, kann ich mir auch mal Zeit nehmen, kümmere mich um individuelle Zwischenfragen und schaue intern nach einer guten und schnellen Lösung.

Was ich an meiner Arbeit mag: Ich habe nette Kunden und nette Kollegen. Jeder macht natürlich gewissenhaft seine Aufgaben, aber alles in einem netten Rahmen. Das macht es einfach schön.

Morgenmensch oder lieber ausschlafen?

Morgenmensch. Ich mag es, wenn ich morgens erst mal alleine im Büro bin. Mittlerweile muss ich dafür aber schon sehr früh kommen.

Vielen Dank für das Gespräch, hat Freude gemacht … ich seh grad, der nächste Anruf wartet auf dich.

Da sage ich als Bremerin „Denn man tau!“ –  „Na dann mal los!“

 

Mit Fotos von Ulrike Liebig / Beitrag: Angela Sabo

 

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Foto von Ulrike Liebig, Architektin und Projektmanagerin bei einszueins

 

 

 

 

 

 

Gemeinschaft bauen – das Hagmann-Areal in Winterthur

VON ANGELA SABO, EINSZUEINS

Wohnen in Gemeinschaft ist ein menschliches Leitmotiv. Statistisch gesehen steigt die Zahl der Zwei- oder Einpersonenhaushalte. Die Erfahrung des Wohnens in Gemeinschaft geht scheinbar zunehmend verloren. Andererseits liegen gemeinschaftliche Wohnprojekte im Trend. Einen Steinwurf entfernt von unserem Winterthurer Büro ist das Hagmann-Areal entstanden. Eine Familie hat dort ihr privates Land genutzt und ein Zuhause für kommende Generationen geschaffen: ein Neubau mit 50 Wohnungen, Gemeinschaftsräumen, Werkstatt, flexibel nutzbaren zumietbaren Zimmern, mit Gewerbe, Aussenflächen zur Begegnung, autoarm. 132 Menschen wohnen und arbeiten hier seit 2018.

Das Besondere am Hagmann-Areal ist die starke persönliche Verwurzelung der Erbengemeinschaft mit ihrem Land und die klare Vision der Bauherren, mit den vorhandenen Mitteln nicht einfach ein schönes luxuriöses Haus zu bauen, dass Einzelbedürfnisse befriedigt – sondern etwas Sinnstiftendes, dass der Gemeinschaft dient. Im Verlag Park Books ist ein ergreifendes, persönliches Buch zum Projekt erschienen: „Gemeinschaft bauen“.

“Hochinteressant und nützlich für Architekten, Planer, Bewohner, die ein ähnliches Gemeinschafts-Wohnprojekt vorhaben. Auch die Grundrisse sind zum Teil aussergewöhnlich, entsprechen nicht der üblichen Wohnraum-Denkweise. Das Buch kann ein prima Motivator und Ideengeber sein.” (Götz Schneider, Architekt/Geschäftsinhaber von einszueins)

Auch die Architektur muss passende Formen, Räume für die gewünschten Inhalte und Nutzungen schaffen. Das Buch erzählt sehr authentisch von den Herausforderungen in einem solch komplexen Projekt, u.a. in Form von Interviews, Gesprächen, Bildstrecken. Es geht um die Geschichte der Familie Hagmann, um kreative und emotionale Findungsprozesse, weiter mit der Planungsphase und einer “Checkliste für NachahmerInnen”, Betrachtungen zur Bauphase und Architektur sowie Porträts und Statements der Menschen, die im Hagmann-Areal leben und arbeiten. Im Anhang finden sich Statistiken, eine Auflistung wichtiger Zahlen, Fakten, Kosten und eine extra Karte mit Grundrissen. Ein sehr menschliches, in Form und Inhalt anspruchsvolles Buch – so wie das Projekt selbst. Die Überbauung des Hagmann-Areals wurde mit dem Architekturpreis Kanton Zürich 2019 ausgezeichnet und gewann einen Gold Award der europäischen Auszeichnung “best architects”.

Ausführliche Informationen: hagmann-areal.ch
Speziell zur Architektur: “best architects” Award 2019 und Architekturpreis Kanton Zürich

 

Das Buch:

Gemeinschaft bauen
Wohnen und Arbeiten auf dem Hagmann-Areal in Winterthur

Herausgegeben von der Familie Hagmann
Mit Beiträgen von Ulrike Ulrich, Karin Salm, Caspar Schärer und Sabine Wolf.
Fotografien von Dominic Büttner, Georg Aerni, Céline Brunko und Eva Linder
Park Books AG
ISBN 978-3-03860-179-1
SFR 39,00 / EUR 34,00

 

 

Herzlichen Dank an Park Books für die Erlaubnis, Fotos aus dem Buch in diesem Beitrag zu zeigen.

 

Menschen bei einszueins – Alireza Moghimi, CAD-Experte: «Schwierige Aufgaben fordern mich heraus»

VON EINSZUEINS

 

Mitarbeiter bei einszueins Alireza Moghimi, Dipl.-Ingenieur (Architektur), Digitalisierung von Plänen ins CAD

Alireza Moghimi ist unser Mann, wenn es um Präzision und Power geht. Der studierte Ingenieur (Architektur) und begeisterte Läufer hat jahrelange Erfahrung im CAD und liebt anspruchsvolle Aufgaben. Im letzten Frühjahr ist er in Barcelona eine der schönsten Marathon-Strecken in ganz Europa gelaufen. Überwältigende 42,195 Kilometer Rundkurs durch die Innenstadt. Im Beruf wie im Sport liebt er besondere Herausforderungen.

 

Auf dem Weg ins Büro: Nimmst du die Treppe oder den Aufzug?

Alireza Moghimi: Hoch fahre ich meistens – aber nur, weil die Tür zum Treppenhaus morgens noch abgeschlossen ist.

Vor einem Jahr bist du den Barcelona-Marathon gelaufen. In diesem Jahr aus aktuellem Anlass verschoben, starten dort sonst gut 15000 Läufer. Erinnerst du dich gern daran – wie war es?

Super Atmosphäre und wunderbares Wetter. Meine Zeit war ganz knapp unter 4 Stunden. Damit hatte ich mein persönliches Ziel von 4 h 20 min unterschritten. Ich war sehr zufrieden mit meiner Laufleistung.

Wie wichtig ist Sport in deinem Alltag?

Ich habe immer Sport gemacht. Fussball, Ringen, Judo, Volleyball, Basketball. Aber mir fehlte immer etwas, das meinen Geist nach einem anstrengenden Tag voll zufriedenstellte und meine Gesundheit förderte. Vor ca. 8 Jahren begann ich mich für das Laufen zu interessieren und war fasziniert von Marathonläufern und deren Leistung.

Das Besondere am Laufen ist:

Mich mental zu stärken, Spass haben, die Zeit für mich nutzen.

Und speziell am Marathon?

Das vorgegebene Ziel in einer bestimmten Zeit zu erreichen und gemeinsam mit anderen dieselbe Freude am Laufen zu haben. Man begegnet netten, tollen Menschen aller Schichten und Nationalitäten, die sich nicht persönlich kennen, einander aber respektieren. Alle sind gleich.

Sport verbindet …

Sport macht vieles leichter und angenehmer. Neben dem Laufen beschäftige ich mich mit Yoga, was mir noch mehr Kraft und Ausdauer bringt. Für mich eine wichtige Ergänzung und Vorbereitung.

Zielorientierung, Ausdauer  …  beim Marathon wie auch im CAD nützlich, oder?

Vielleicht so ähnlich. Für jede Arbeit braucht man spezifische Kenntnisse. Man muss wissen, worauf es ankommt. Ausbildung oder Studium vermitteln viel, aber nicht alles. Durch die praktische Arbeit kommen immer neue Fähigkeiten hinzu. Regelmässiges Training ist absolut notwendig, egal was du machst.

Mitarbeiter bei einszueins, Dipl.-Ingenieur (Architektur), Digitalisierung von Plänen ins CADMitarbeiter bei einszueins Alireza Moghimi, Dipl.Ingenieur (Architektur), Digitalisierung von Plänen ins CAD

 

Übung macht den Meister?

Das sage ich meiner kleinen Tochter immer. Dann lacht sie, aber sie ist ähnlich wie ich, nimmt die Dinge genau. Ich bin von Natur aus sehr gewissenhaft und präzise. Und ich gebe mein Wissen gern weiter, beispielsweise im Kontakt mit den Kunden. Beides passt sehr gut zu meiner Tätigkeit bei einszueins.

Wie bist du zu einszueins gekommen?

Mein Traum war eigentlich ein Studium der Zahnmedizin. Von der Schule her hatte ich alle Voraussetzungen dafür. Aber das Leben läuft manchmal anders als geplant. Äussere Umstände haben mich nach Deutschland ins Rhein-Main-Gebiet geführt, so kam ich zum Architekturstudium und später zu einszueins. Neben Bearbeitung und Qualitätskontrolle der Pläne gehören zu meinen Aufgaben auch Beratung und Hilfe bei CAD-Problemen, Lösungsfindung und Kommunikation mit den Kunden für viele spezifische Anliegen.

Welche Fähigkeiten sind da gefragt?

Natürlich Fachwissen in Architektur und den dazugehörigen Fachgewerken wie technische Gebäudeausrüstung (TGA), Sanitär, Medizintechnik oder Brandschutz. Bauingenieurswissen gehört dazu. Auch Strassenbau, Statik, Elektrotechnik …

… eigentlich alle Baubranchen.

Ja, da wir bei einszueins alle Arten von Plänen digitalisieren. Ich muss die Zusammenhänge verstehen und anwenden können. Was jede Linie bedeutet, jedes Detail.

Was magst du an deiner Tätigkeit?

Ich arbeite gern selbständig und mag komplexe Aufgaben, in die ich mich hineindenken muss. Fast jeder Architekt kennt das, wenn auf alten Plänen erst einmal nichts stimmt. Mir macht es Freude, wenn ich sehr komplizierte, vielleicht fehlerhafte oder besonders umfangreiche Planstrukturen am Ende verstehen und aufbereiten kann, so dass als Ergebnis alles präzise ist und genau nachvollziehbar.

 Und auf der persönlichen Ebene – was zählt für dich?

Kollegialität, Menschlichkeit, Loyalität. Das muss für mich stimmen, im Sport und am Arbeitsplatz.

Vielen Dank fürs Interview!

 

Foto vom Barcelona-Marathon 2019 (oben): mit freundlicher Unterstützung von Schulz-Sportreisen, vielen Dank!
Beitrag/Text: Angela Sabo

 

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Foto von Ulrike Liebig, Architektin und Projektmanagerin bei einszueins

 

 

 

 

Zu viele Köche… Re-Strukturierung benötigt?

VON EINSZUEINS

 

Kennen Sie das? Verschiedene Planer haben viele CAD-Dateien mit unterschiedlichen CAD-Standards gezeichnet. Nun müssen alle Pläne vereinheitlicht werden. Das kostet Zeit und vor allem Nerven.

Häufig kommen Architekten, Büros oder Konzerne mit dem Problem zu uns, dass ihnen zwar umfangreiche Plangrundlagen vorliegen, diese aber absolut uneinheitlich sind. Das heisst: lückenhaft, aus verschiedenen Jahren und unterschiedlichen Bauphasen, erstellt von verschiedenen Zeichnern in alten und neueren Programmversionen. Das bedeutet: unterschiedliche Layerstrukturen, verschiedene Bemassungs- und Textstile, falsche Symbolverwendungen oder Layouteinstellungen, fehlende Zeichnungselemente, Pläne ohne korrekte Bezeichnung und andere Abweichungen aller Art.

Kurz: Plangrundlagen, mit denen man nicht zuverlässig arbeiten kann.

Die gute Nachricht: Wir übernehmen auch die komplette Restrukturierung Ihrer CAD-Daten, egal wie viele Pläne. Sie sparen dabei Zeit und Kosten.

  • Unsere qualifizierten Ingenieure und Architekten sichten und überprüfen die CAD-Dateien.
  • Wir dokumentieren Unstimmigkeiten und bereinigen auf Wunsch alle Abweichungen.
  • Es erfolgt eine präzise Restrukturierung und Anpassung an einheitliche CAD-Vorgaben und Richtlinien. Auf Wunsch auch an Ihre individuellen, firmenspezifischen Vorgaben.
  • Unterschiedliche Layerbelegungen, verschiedenene Bemassungs- und Textstile, falsche Symbolverwendungen oder Layouteinstellungen werden korrigiert.

Darüber hinaus kann ein CAD-Pflichtenheft je nach Projekt eine gute Grundlage schaffen, um für die Zukunft reibungslose Arbeitsabläufe sicherzustellen. Gern beraten wir Sie bei der Erstellung.

Weitere Informationen auch unter CAD-Restrukturierung auf unserer Website.

Sie haben Fragen? Rufen Sie uns an oder senden Sie uns eine E-Mail.

 

Ein Stadtmodell, gebaut aus Witz und Emotionen

VON ANGELA SABO, EINSZUEINS

Vermutlich jeder Architekt hat im Studium Modelle mit Gebäuden und Strassenzügen gebaut, stadtplanerisch korrekt und massstabsgerecht. Ganz anders das Frankfurt-Modell im Historischen Museum Frankfurt a.M. (Deutschland) seit 5. Mai wieder offen für Besucher*innen. Es zeigt die Messe- und Bankenstadt Frankfurt so, wie keine Berechnungen und keine Bau-Pläne sie erfassen können: als gefühlte, erlebte Stadt.

Gemeinschaftswerk

Im Sommer 2015 gingen Museumsmitarbeiter*innen direkt zu den Frankfurter*innen auf die Strasse. In 1333 Fragebögen wurden die Bewohner*innen nach ihren Stadtansichten befragt: Es ging um Lieblingsorte, Un-Orte, Orientierungspunkte. Wie lebt es sich in Frankfurt? Was macht die Stadt aus? Die Recherche dauerte 4 Monate. Auf über 70 Quadratmeten Fläche sind das Wissen und die Erfahrungen von Kenner*innen, Liebhaber*innen und Kritiker*innen Frankfurts haptisch und ästhetisch zusammengetragen. Kein normales Architekturmodell zeigt Stadtgesellschaft so lebendig und widersprüchlich wie dieses.

Die Macher

Herman Helle, Künstler aus Rotterdam, hat die „gefühlte Stadt” dann in einem Modell porträtiert. Dazu kommen Geräusche und Videos. Der Künstler selbst kannte Frankfurt nicht. Er folgte den Stimmen, Bildern, Materialien der Stadtbewohner*innen. Besondere Orte, die den Befragten  besonders wichtig erschienen, sind bewusst in einem grösseren Massstab dargestellt. Nur Stadtgrenzen und Topografie sind exakt eingehalten. Am Modell arbeiteten bis zu 12 Künstler*innen täglich über viele Monate.

Recycelte Materialien und Alltagsgegenstände

Viele Geschichten und Erfahrungen sind im Modell durch Anspielungen und Fundstücke wiedergegeben. Ein halbierter Souvenir-Teller mit Rathausmotiv wird zum Römer. Ein Telefonhörer gibt einen Bankenturm. Ein Plexiglasgebilde mit geschredderten Banknoten visualisiert die Geldentwertung, ein Hartgummi-Dachs die Börse. Die Messehallen sind durch Gesellschaftsspiele dargestellt und eine Mausefalle weist auf die Justizvollzuganstalt hin. Dicke rote Seile durchkreuzen das Modell und stehen für Autobahnen und Straßen, die durch Frankfurt verlaufen. Gefärbte Borsten, Pinsel, Klobürsten bilden Frankfurts Stadtwald, Thermometer und alten Tablettenpäckchen den Industriepark in Höchst.

Unbedingt anschauen

Weil das Frankfurt-Modell sinnlich, originell und auch ein bisschen verrückt ist. Einzelne Gebäude sind sehr gut zu erkennen. Über andere rätseln Einheimische genauso wie Stadtfremde. Integrierte Filmstationen erzählen über die “Unterwelt” Frankfurts. Ausserdem ist der Main begehbar. Überdimensional breit lässt der Fluss als “Weg durch das Modell” viel Raum zum Schauen, auch für Familien oder Rollstuhlfahrer. Die Main-Brücken stehen nicht im Weg. Sie schweben über den Köpfen der Besucher.

 

Das Frankfurt-Modell ist Teil der Daueraustellung Frankfurt JETZT!  im Historischen Museum Frankfurt a.M./Deutschland. Seit 5. Mai 2020 kann das Museum Corona-konform wieder besucht werden. Informationen und Öffnungszeiten auf der Museumswebsite.

 

Fotos: Götz Schneider

Architektur der Unendlichkeit, ein Dokumentarfilm

VON ANGELA SABO, EINSZUEINS

Manche Gebäude haben eine ganz besondere Aura, eine Energie, die man schwer beschreiben kann. Solche Bauwerke erkundet Christoph Schaub mit der Kamera. Sakralbauten, Kirchen, aber auch «ungebaute Räume».

Perfekt zum Eintauchen. Eine schwebende Kamera fängt Proportionen und Licht ein, traumwandlerische Bilder. Sie zeigt, wie Architektur Räume gestaltet , sie erweitert und öffnet. Die Kamera führt den Blick über Denkgrenzen hinaus, in die Weite des Himmels, die Tiefe des Meeres. An Orte, an denen die eigene Unendlichkeit wie auch die Endlichkeit fühlbar werden. Spuren von Spiritualität in der Architektur.

Christoph Schaub ist wohl einer der wichtigsten Schweizer Filmregisseure, vor allem im dokumentarischen Erkunden architektonischer Ausdrucksformen. Seinen neuen Film setzt er in der eigenen Kindheit an, als seine Faszination für sakrale Bauwerke und das Staunen über Anfang und Ende begannen.

Kirchen sind mehr als repräsentative Gotteshäuser. Sie dienen als Schutz vor dem Uferlosen, vermitteln gleichzeitig ein Gefühl von Weite. Sakrale Baukunst lässt Mystik erfühlen. Doch wie muss der Raum architektonisch beschaffen sein, damit das gelingt? Der Film geht diesen Erfahrungen mit Feingefühl, beeindruckenden Bildern und intensiven Gesprächen nach.

Gemeinsam mit den Architekten Peter Zumthor, Peter Märkli und Álvaro Siza Vieira, mit den Kunstschaffenden James Turrell und Cristina Iglesias und dem Schlagzeugvirtuosen Jojo Mayer ergründet Schaub die besondere Magie sakraler Räume. Deren Definition geht im Film weit über kirchliche Bauten hinaus. Die Reise führt durch Baukunst und bildende Kunst bis in die Natur.

Wir finden: sehenswert!

Architektur der Unendlichkeit
Ein Film von Christoph Schaub
Scheidegger & Spiess, Schweiz 2019
DVD mit Begleitbuch in Festeinband, 32 Seiten
Film in Originalfassung mit Untertiteln Deutsch, Englisch und Französisch
Spieldauer ca. 85 Min., farbig

 

 

 

Link zum Verlag: scheidegger-spiess.ch
Abbildungen: aus dem Pressebereich von architekturderunendlichkeit.ch